Die Anforderungen und Aspekte, die eine nachhaltige, naturnahe Obstwiese an den Bewirtschafter stellt, sind sehr vielfältig. Unterschiedliche Zusammenhänge müssen berücksichtigt werden und beeinflussen sich gegenseitig. So spielen Boden und Klima sicher die entscheidene Rolle in der Landwirtschaft. Sie sind grundlegend für alle weiteren Entscheidungen. Sie entscheiden wesentlich über den Umgang mit Boden, Vegetation und Obstkultur (Wahl der Obstarten, – sorten, Unterlagen usw.) Man muss Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen. Das macht die Individualität eines jeden Betriebes aus. In der anthroposophischen Landwirtschaft spricht man vom Betriebsorganismus. Unter dem Betriebsorganismus versteht man die Gesamtheit der auf die Entwicklung eines Betriebes Einfluß ausübenden Faktoren. Neben Boden und Klima spielt der Umgang mit der Bodenvegetation und dem Boden, die natürlich vorhandene Fauna, die Wahl der Obstbäume, evtl. eingeführte Tierhaltung und vieles Andere eine Rolle. Aber ganz entscheidend ist auch die Persönlichkeit des Bewirtschafters, da von diesem viele Aspekte beeinflußt werden.
Um diesen Organismus am Laufen zu halten ist es aber natürlich auch notwendig, wirtschaftliche und technologische Erwägungen mit hoher Priorität zu berücksichtigen. Viele Streuobstprojekte scheitern an diesem Aspekt. Für uns ist er entscheidend für den nachhaltigen Erfolg unseres Versuches, Streuobstwiesen wirtschaftlich erfolgreich zu erhalten.