Obstbaumschnitt

Die Verwendung stark wachsender Unterlagen hat einen erheblichen Einfluss auf die Bewirtschaftung von Obstwiesen. Um eine nachhaltig stabile Krone zu erziehen, sind gerade in den Jahren des starken Wachstums regelmäßige Eingriffe notwendig.

Wir haben uns von Anfang an für die Erziehung von Öschbergkronen entschieden. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre haben wir Erfahrungen sammeln können und unsere Schnitttechnik entsprechend angepasst.

Der Baumschnitt macht dem mit weitem Abstand größten Anteil an der jährlichen Arbeit auf den Obstwiesen in Anspruch. Von November bis April nutzen wir jeden regen- und schneearmen bzw. -freien Tag zum Baumschnitt.

Wer genauere Informationen oder Ratschläge bezüglich des Obstbaumschnitts wünscht, kann sich zu den von uns angebotenen Baumschnittkursen anmelden.

Obstbäume

In der Regel besteht heute ein Obstbaum aus 2 Pflanzen: der Unterlage und dem Edelreis. Die Unterlage ist ein Obstbaum, der durch seine Wurzel mit dem Boden verbunden ist. Es gibt für unterschiedliche Standorte und Wirtschaftweisen (Plantage, Streuobstwiese) unterschiedliche Unterlagen. Diese sind auch für die Anpassung des späteren Obstbaums an den Boden wesentlich verantwortlich.

Die zweite Pflanze (das Edelreis) wird auf die angewachsene Unterlage veredelt. Dazu reicht ein Zweig oder auch nur eine Knospe eines sogenannten Mutterbaumes. Das Edelreis bestimmen dann, welche Sorte von dem künftigen Baum geerntet werden wird. Es handelt sich um eine alte Klontechnik, die sicher stellt, dass genau die Früchte geerntet werden können, die man haben will. Bei einem Apfel(-kern) kennt man zwar die Mutter, aber der Pollenspender (Vater) ist nicht bekannt. Daher kann man bei aus Kernen gezogenen beispielsweise Apfelbäumen nicht vorhersagen, wie die Früchte aussehen werden.

Wir haben uns dafür entschieden, überwiegend stark wachsende Unterlagen (Sämlingsunterlage) zu verwenden. So steht jeder Baum als Solitär auf der Fläche und hat genügend Standfestigkeit um Früchte zu tragen und den Witterungsunbilden zu widerstehen. Die Wurzeln reichen tiefer in den Boden und können so auch tiefer liegende Wasser- und Nährstoffreserven erschliessen. So hoffen wir die Versorgung der Pflanzen auch während schwieriger Witterungslagen stabil abzusichern. Das ist unser Versuch, immer häufiger aufretende, ausgedehnte Trockenphasen gut zu überstehen. Auch werden durch natürliche Erosion in tiefere Bodenschichten verlagerte Nährstoffe dem Ernährungskreislauf des gesamten Standortes wieder zugeführt.